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Ausstellungen

Charles van Otterdijk - Boiler Room

Geproduceerde lab-apparatuur
Bezirk
Innenstadt
Art der Ausstellung
Museum
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Für sein Projekt „Boiler Room“ zog sich Charles van Otterdijk jahrelang aus der Kunstwelt zurück, um in die Welt der niederländischen Drogenlabors einzutauchen. Jetzt kehrt er zum ersten Mal zurück, und zwar mit einer Installation, die auf seinen umfassenden Recherchen über die illegale und oft nicht ungefährliche Herstellung synthetischer Drogen basiert.

Größte Produktionsstätten

Die südlichen Niederlande haben sich zu einem der weltweit größten Produktionsstandorte für synthetische Arzneimittel entwickelt. Gleichzeitig ist Südost-Brabant auch einer der wichtigsten Forschungs- und Produktionsstandorte für die Hightech-Industrie in Europa. Nach einer vorsichtigen Schätzung der Universität Tilburg ist der Verkaufswert von Ecstasy und Amphetamin, das allein in den Niederlanden hergestellt wird, mindestens so hoch wie der Jahresumsatz des europäischen Technologieunternehmens ASML.

Der Künstler selbst ist in der Region Peel an der Grenze zwischen Nordbrabant und Limburg aufgewachsen, einer Gegend, in der in der Vergangenheit zahlreiche Labors zur Herstellung von Anabolika, zunächst für die Viehzucht und später auch für den menschlichen Gebrauch, zu finden waren. Heute gilt das Gebiet als wichtige Produktionsstätte für Ecstasy, und Crystal Meth boomt.

Herstellung von Arzneimitteln

Van Otterdijks neues Projekt begann während der Trump-Ära, nachdem er Aldous Huxleys immer noch sehr aktuellen Klassiker „Brave New World“ gelesen hatte. In dem Buch werden Kinder in Laboratorien geboren und aufgezogen, aber das Labor ist auch ein Ort, an dem Freizeitdrogen, genannt „Soma“, hergestellt werden, um die Bevölkerung bei Laune zu halten. Jahrelang besuchte der Künstler Drogenlabors, die noch in Betrieb waren. In einem dieser Labore sah er zufällig einen Raum, in dem junge Menschen in der Drogenproduktion ausgebildet wurden. Etwa zur gleichen Zeit las Van Otterdijk von einer Bande, die durch so genannte Missing-Trader-Raubüberfälle vor allem in Deutschland viele Geldautomaten ausgeraubt hatte. Bei der Verfolgung dieser Bande, die nach der Marke ihres Fluchtwagens besser als Audi-Bande bekannt ist, wurde ein Übungsschuppen entdeckt, in dem die Sprengung von Geldautomaten geübt werden konnte. Der Schuppen war zu diesem Zweck mit einem echten Geldautomaten ausgestattet. Das „Lehrlabor“ für die Herstellung synthetischer Drogen, das der Künstler gesehen hatte, wurde zum Leitfaden für sein neues Projekt. Van Otterdijk zeigt Fotos von einigen Labors und Laborgeräten, die er selbst entwickelt und hergestellt hat und die der Künstler schließlich verwenden könnte, um ein Lehrlabor für die Herstellung synthetischer Drogen zu eröffnen. Die ersten Ergebnisse sind nun in West Den Haag zu sehen.

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