Vom Wohnhaus zum Auktionshaus zum Museum: das ist das Design Museum Huis Dedel. Ein Museum in einem wunderschönen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert an der Prinsegracht in Den Haag, in dem die Geschichte der Werbung, des Grafikdesigns und des Designs lebendig wird!
Design und Werbung
Jeder von uns hat täglich mit Werbung zu tun. Aber wie oft sehen wir uns die damit verbundenen Designs bewusst an? Design sagt viel über die Zeit aus, in der es entstanden ist, und bietet die Möglichkeit, die Geschichte aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Mit einer semi-permanenten Ausstellung zeigt das Design Museum Dedel einen Überblick über 150 Jahre Werbung und Design. Lassen Sie sich außerdem von den verschiedenen Themen der Wechselausstellungen überraschen, wie z.B. Russische Avantgarde, Art Deco, die Siebziger Jahre,...
Museum im Bau
Das Museum entwickelt sich nicht nur durch die laufende Restaurierung weiter, sondern auch durch neue Erkenntnisse und Möglichkeiten sowie durch den Aufbau und Betrieb von Partnerschaften mit anderen ähnlichen Einrichtungen in der ganzen Welt.
Huis Dedel
Das Design Museum Huis Dedel ist nach dem Gebäude benannt, in dem es untergebracht ist, und das Haus ist nach seinem Erbauer Willem Dedel benannt.
Bau des Hauses Dedel
Der 1599 geborene Willem Willemszoon Dedel, von Beruf Jurist, ließ 1642 an der neu errichteten Prinsegracht ein stattliches Herrenhaus für seine Familie bauen. Von wem er das Haus entwerfen ließ, ist noch unklar. Vermutlich wurde das Haus aber von denselben Architekten wie das Mauritshuis entworfen, nämlich von Jacob van Campen und/oder Pieter Post. Die klassizistische Fassade trägt noch immer das Familienwappen von Willem Dedel und seiner Frau.
Willem Dedel hatte nicht lange Freude an seinem Haus. Er starb 1650 und seine Frau Elisabeth Quartelaar bewohnte das Haus weiter.
Kunstliebhaber Jan Hudde Dedel
Der erste Dedel, der das Haus umbauen ließ, war Jan Hudde Dedel. Er bewohnte das Haus von 1733 bis zu seinem Tod im Jahr 1777. Jan Hudde Dedel ist für den Blickfang des Hauses verantwortlich: die Stuckarbeiten im Treppenhaus. Er ließ ihn von italienischen Handwerkern im Stil des Rokoko/Lodewijk XV anfertigen. Der Stuck ist auch an anderen Stellen des Hauses zu sehen. Außerdem ließ er eine Reihe von Deckengemälden von dem bekannten Maler Jacob de Wit anfertigen, die dieser um 1736 anfertigte. Einige wenige Konstruktionszeichnungen sind erhalten geblieben und befinden sich heute in Museen. Die Motive dieser Gemälde stammen aus der griechischen Mythologie und reimen sich gut mit dem Stuck im Treppenhaus.
Als Jan Hudde Dedel starb, ging das Haus auf seinen Sohn Abraham Dedel über. Nach dem Tod seines Vaters wohnte Abraham nicht mehr dort, aber er behielt das Haus bis zu seinem Tod im Jahr 1798 in seinem Besitz. Ein Jahr später wurde das Haus Dedel von Dr. Antoni Gerard Drijfhout für rund 19.000 Gulden versteigert. Mit diesem Kauf ging das Haus endgültig aus dem Besitz der Familie Dedel über (nach 150 Jahren).
Historische Tapete
Die stilistische Vielfalt wird durch die in mehreren Zimmern erhaltenen historischen Tapeten noch unterstrichen, von denen die älteste aus dem Jahr 1799 stammt. Tatsächlich ist dies eines der wenigen Interieurs in den Niederlanden, in dem noch so viel von der Originaltapete erhalten ist. Mit ihren verschiedenen Mustern bildet die Tapete einen schönen Hintergrund für die grafische Sammlung von Plakaten und Werbematerial.
Gemälde an der Decke
Auch in Häusern wie dem Huis Dedel waren Deckenmalereien zu dieser Zeit üblich. Jacob de Wit war der führende Maler in diesem Genre. Der Wert eines solchen Deckengemäldes war allen klar, und es wurde rege gehandelt. Bei Umzügen war es nicht unüblich, eine solche Decke mitzunehmen oder zu verkaufen. Auch die Deckengemälde des Huis Dedel wurden leider verkauft. Die Bankiersfamilie Rothschild erwarb sie um 1880. Die meisten wurden in einem Palast in Wien angebracht, der den Zweiten Weltkrieg nicht überlebte.
Van Stockum's Antiquariat
Nachdem das Haus nicht mehr im Besitz der Familie Dedel war, ging es in die Hände mehrerer Familien über. Bis zum 11. August 1908, als es an J.B.J. Kerling verkauft wurde. Kerling richtete in dem Gebäude sein Geschäft ein, das als Van Stockum's Antiquariaat bekannt wurde. Ein Auktionshaus, das bis 2016 unter verschiedenen Eigentümern in der Prinsegracht 15 betrieben wurde und jetzt zum Venduehuis gehört.
Informationen für Besucher
Das Design Museum Huis Dedel ist ein Museum im Aufbau. Die vollständige Restaurierung des Stadtpalastes aus dem 17. Jahrhundert wird Jahre dauern und ist von Subventionen und Spezialisten abhängig. Das Museum wird daher in mehreren Phasen eröffnet. Zunächst wird nur der Glockenboden zugänglich sein, dann der neue Eingang durch das Untergeschoss, der Museumsshop, das 1. Obergeschoss und als Abschluss der große Dachboden.
Vom Hauptbahnhof Den Haag
Die Straßenbahnen fahren alle paar Minuten vom Hauptbahnhof Den Haag ab. Wenn Sie an der Straßenbahnhaltestelle Grote Marktstraat den Ausgang Jan Hendrikstraat nehmen, steigen Sie vor dem Design Museum Huis Dedel aus. Straßenbahn 2, 3, 4, 6: steigen Sie an der Haltestelle Grote Marktstraat aus. Bus 22, 24 oder 28: steigen Sie an der Haltestelle Centrum aus
Vom Bahnhof Den Haag Hollands Spoor
Straßenbahnlinie 16 - Haltestelle Centrum, von dort ca. 7 Minuten Fußweg. Buslinie 22; Haltestelle Centrum
Mit dem Fahrrad
Dann nutzen Sie den bewachten Fahrradparkplatz an der Biesieklette Grote Markt oder eine der anderen Parkmöglichkeiten in Den Haag. Weitere Informationen finden Sie unter: www.biesieklette.nl