Hans Bayens
Der Bildhauer der niederländischen Literatur" ist Hans Bayens (1924-2003) genannt worden. Und in der Tat hat er zahlreiche patriotische Autoren oder Figuren aus deren Romanen verewigt, doch diese Bezeichnung wird diesem virtuosen Allrounder nicht gerecht. Denn er war nicht nur ein Porträtist, sondern auch ein Interpret von Alltagsszenen aller Art, der sich sogar an komplizierte Kompositionen wie Krankenzimmer, Cafeteria oder Wartezimmer in Skulpturen wagte. Darüber hinaus war Bayens nicht nur ein vielseitiger und hervorragender Bildhauer, der es verstand, Terrakotta, Gips und Bronze zum Leben zu erwecken, sondern auch ein begnadeter "impressionistischer" Maler und Zeichner mit einem umfangreichen Repertoire an Themen. Mit gleicher Leichtigkeit wechselte er zwischen beiden Disziplinen.
Wohlgeformte Skulpturen, die Geschichten erzählen
Dass Bayens konsequent der Figuration treu geblieben ist, wird ihm sicherlich einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, aber sein Enthusiasmus und die Qualität seiner Arbeiten haben ihm ein dauerhaft großes Publikum gesichert. Seine monumentalen Werke im öffentlichen Raum sind weithin beliebt und bekannt. Städte und Dörfer wandten sich an ihn mit prestigeträchtigen Aufträgen für Statuen von Multatuli, Theo Thijssen und Herman Gorter. Er schmückte so manchen Platz oder Park mit so unterschiedlichen Darstellungen wie streikenden Arbeitern, einem Mädchen auf einem Pony oder einem Liebespaar in Bronze. Ein Kameramann vor dem Mediapark in Hilversum? Oder ein Widerstandsdenkmal in Sliedrecht? Bayens hat nie die Hand dafür ins Feuer gelegt. Solange der Mensch, das menschliche Leben, im Mittelpunkt stand.
Auch in der Bildhauerei war Bayens sozusagen ein 'Impressionist', der beim Modellieren viel Wert auf die lebendige Oberfläche seiner Skulpturen legte. Bayens liebte es, sich für längere Zeit in seine Motive zu vertiefen. Durch Beobachten lernte er alle ihre spezifischen Eigenschaften kennen. Vorstudien fertigte er fast immer direkt in Ton oder Wachs an. Das Ergebnis sind gut gezeichnete Skulpturen, die durch ihre Charakterisierung und ihren menschlichen Ausdruck überzeugend ihre Geschichte erzählen.
BITTE BEACHTEN: Besuchen Sie das Museum Beelden aan Zee in der Zeit vom 20. September 2024 bis zum 2. März 2025? Dann zahlen Sie einen vorübergehenden Aufpreis von 5,00 €.