Shivani Gowda - The Department of Destruction

Hybride Performance zwischen Kunst und Bürokratie

Diese einzigartige Produktion, teils Theater, teils „bürokratische Séance-Performance“, nimmt die Kultureinrichtung selbst zum Thema.

Zwei Beamte treffen in der ehemaligen amerikanischen Botschaft ein, um über die Zukunft von West zu entscheiden: Bleibt die Einrichtung autonom, wird sie in den Staatsapparat integriert oder wird sie im Namen des wirtschaftlichen Fortschritts geschlossen?

Ein sokratischer Dialog, der aus dem Ruder läuft

Die Inspektion beginnt als sokratischer Dialog, verwandelt sich jedoch schnell in einen bürokratischen Schlagabtausch. Der Ausgangspunkt: das mysteriöse Verschwinden des Memorialisten, eines Kollegen, der nur ein durchwühltes Büro und unvollendete Notizen hinterlassen hat. Im Erdgeschoss stapeln sich Politikdokumente und unvollständige Akten zu einem Labyrinth von Widersprüchen.

Der Memorialist in den unterirdischen Kammern

In den Kellerräumen, die einst als Überwachungsräume und angeblich als CIA-Büros genutzt wurden, taucht der Memorialist erneut als gespenstische Präsenz auf. Hier verschiebt sich der Ton in Richtung Introspektion: über Versagen, Mittäterschaft und das unvollendete Erbe von Institutionen. An Tagen ohne Live-Performance gibt es eine Videoinstallation, die die Satire vertieft und Einblicke in die internen Widersprüche der fiktiven Abteilung gewährt.

The Department of Destruction entstand aus der Frustration über Systeme, die künstlerisches Schaffen fördern, aber auch ersticken. Recherche, Satire und persönliche Erfahrung verbinden sich zu einer scharfen Anklage gegen bürokratische Absurdität und institutionellen Tod. Die Figuren basieren auf Schöpfern, Verwaltern, Lehrern und Umstehenden, die die Künstlerin in ihrem Umgang mit kulturellen Strukturen beeinflusst haben.

Anstatt eine klare Lösung für die Zukunft von West anzubieten, lädt diese Performance das Publikum dazu ein, über Ambiguität nachzudenken. Wo Regeln zur Performance werden und Audits die versteckten Kosten der Erhaltung von Kunst in einer Welt aufdecken, die diese Kunst leichtfertig aufgibt.